NEKROLOGE 22

Nekrologe 22

Bühnenperformance (Abschiedsfest und Trauergesang) und Videoinstallation
Premiere: 31. Oktober & 01. November 2022; Theaterrevier Bochum

Thema:
dorisdean stirbt, unsere Förderung und auch unsere gemeinsame Arbeit endet – jedenfalls auf die Art, wie wir sie die letzten 10 Jahre betrieben haben. Wir nehmen das zum Anlass zurückzublicken und uns mit Fragen des Sterbens und des Abschiednehmens sowie mit alten, neuen und zukünftigen Trauerritualen zu beschäftigen.

Arbeitsweise:
Zweiteilung des Projektes in eine Mehrkanal-Videoinstallation, für die ehemalige dorisdean Mitglieder und langjährige Wegbegleiter:innen nach Bochum in die Zeche 1 geladen wurden. Dort vollzogen diese Menschen fünf unterschiedliche Handlungsanweisungen (Scores), die je ein Mitglied von dorisdean zu diesem Zweck entwickelt hatte. Die Videoarbeit wurde mit dem langjährigen Mit-Künstler Robin Junicke realisiert. Wichtig war die zeitliche Anordnung der Videos in einem Raster, dass beim Schauen vielfältige Wechsel zum Ziel hatte. Des Weiteren gab es zwei unterschiedliche Bühnenperformances (Abschiedsfest & Trauergesang), mit den aktuellen Mitgliedern des Kollektivs und Gästen. Hier wurde mit den Techniken des Sprechens, Singens und öffentlichen Nachdenkens, eine Annäherung an die Themen versucht. Auf der Bühne beim Abschiedsfest kam es zur Wiederaufführung früherer Szenen und einer neuen Rahmung durch den Rückblick. Der Trauergesang war eine dreistündige Performance in deren Zentrum Miriam Michel als Performerin und Gründungsmitglied agierte. Hierbei wurden verschiedenen Menschen zu Liedern und Gesprächen geladen. Die Performances wurden in DGS übersetzt und es gab je ein Video mit Untertiteln und eines mit Audiodeskription.

Herausforderungen:

  • Verhältnis individuelle und kollektive Autor:ninenschaft
  • Entwicklung diverser Handlungsanweisungen: Regel, Inhalte, Umfang, Austausch
  • Kollektives Arbeiten im Zustand der Auflösung: Vertrauen, alte Wunden, Zielgerichtetheit

Idee und Konzept: Miriam Michel

Bühnenperformance: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Anna Júlia Amaral, Christopher Bruckman, Patrizia Kubanek, Bianca Künzel, Nadja Godzina

Videoperformance: Nina Weber, Lisa Lucassen, Judith Skupien, Judith Franke, Deborah Krönung, Martin Adler, Marcel Nascimento, Birk-André Hildebrandt, Hardy Bock, Daniela Hangarter, Sven Meurer, Sina Langner, Jens Krüger, Rasmus Nordholt-Frieling, Antonia Freisburger, Lela Grötschel, Margerite Windbluth, Sindy Tscherrig, Philipp Blömeke, Félipe Rodrigues, Marina Fervenza, Robin Junicke, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Anna Júlia Amaral, Patrizia Kubanek, Christopher Bruckman

Musik: Rasmus Nordholt-Frieling, Christopher Bruckman
Ausstattung: Krista Burger und dorisdean
Video, Livestream und Foto: Robin Junicke
Komposition: Moritz Eggert
Produktionsleitung: Carmen Hübner, Christin Schumann
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Anna Júlia Amaral
Gebärdensprachdolmetschung: Runa Musiol, Elisa-Marie Mischewski

Gastspiel am Jungen Schauspielhaus Bochum (Leitung: Cathrin Rose; Produktion: Jana Wiechers)echers)


kontinent körper kontinent körper

körper kontinent
kontinent körper

Bühnenperformance
Premiere: 08. Oktober 2021; Theater im Depot, Dortmund

Thema:
Das Verhältnis von Körpern und Landmassen, Fragen von Migration, Bewegung, Geschwindigkeit und Größenverhältnissen zwischen Menschen und Gestein. Vier Körper treffen sich auf einer Bühne. Das Ergebnis könnte ein Erdbeben sein oder ein Kontinentaldrift. Manchmal gleiten Kontinentalplatten auch geräuschlos aneinander vorbei. Wir fragen wie Gebirge entstehen und welche Spuren wir ineinander und aneinander hinterlassen.

Arbeitsweise:
In multilingualen Improvisations- und Probeprozessen entwickelnten die vier Performer:innen verschiedene Szenen, gemäß ihrer individuellen Zugänge zum Thema Köper-Kontinente. Zentrales Requisit bildeten große blaue Gymnastikbälle, gelbe Riesen-Puzzleteile, die wie Erdplatten verschoben werden konten, ein großes Puzzlespiel der Erde und eine Live-Kamera. Die Perfomer:innen haben sich gegenseitig ihre Ideen vorgestellt und darauf reagiert. Die Abschließenden Entscheidungen wurden im Kollektiv getroffen.

Herausforderung:

  • Übertragung von abstrakten geologischen Prozessen auf die Körper auf der Bühne
  • Verschränkung von komplexen Themen in eine szenische Abfolge
  • Finden einer gemeinsamen Ästhetik in einer neuen Konstellation von Performer:innen

Idee und Konzept: Anna Júlia Amaral

Performance: Anna Júlia Amaral, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Natasha Padilha

Ausstattung: dorisdean
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski
Presse-& Öffentlichkeitsarbeit: Sina Langner
Sprecherin: Judith Schäfer
Audiodeskription: dorisdean, Max Greyson (Beratung)
Gebärdensprachübersetzung: Marco González und Antje Scheidig
Fotos: Lukas Zander


NO SHAME MY DEAR

12. September 2021


BRAIN DAMAGE

Brain Damage

Hörstück
Ursendung: 04. Juni 2021; Radio Nordpol

 

Thema:
In brain damage untersuchen wir unser Verhältnis zum Gehirn. Ausgehend von der (wahren) Geschichte eines lebensgefährlichen Unfalls auf dem Schulhof, eines Rechtsstreits und seinen Folgen, entwickelt sich ein synaptisches, auditives Netzwerk von Assoziationen, Narrativen und Gefühlen. Können wir zwischen Erinnerung und Erzählung, Wahrheit und Lüge unterscheiden? Bestimmen unsere Schäden wer wir sind? Sie verändern unseren Blick auf die Welt, vielleicht behindern sie uns auch.

Arbeitsweise:
Im ersten Schritt haben die Performer:innen ein Aufnahmesetting gebaut, in dem alle Stimme im dialog direkt aufgenommen werden können. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Jens Eike Krüger wurde dies in den Räumen des Jungen Schauspielhaus Bochum eingerichtet. Im ersten Ansatz erzählte Christopher Bruckman seine wahre Geschichte seines Unfalls mit Gehirnschaden. Die anderen Mitglieder konnten live hinterfragen und befragen. Es wurden Musikstücke aufgenommen. Und ein Gedicht verfasst, dass sich von außen mit dem Geschehenen beschäftigte. Zusätzlich wurden wissenschaftliche Texte und Krankenhausberichte aufgesprochen und in die Audio-Collage eingearbeitet.

Herausforderungen:

  • Achtsamkeit gegenüber Bedürfnissen von einzelnen Performer:innen
  • Übersetzung von großer Materialmenge und reale Erfahrung in kommunizierendes Kunstwerk
  • Gewichtung von Konzeptionierungsprozessen

 

HIER HÖREN

 

Idee und Konzept: Christopher Bruckman

Sprecher:innen: Christopher Bruckman, Anna Júlia Amaral, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Miriam Michel

Audiokünstler: Jens Eike Krüger
Gedicht: Miriam Michel
Musik: Anna Júlia Amaral
Fotos: Lukas Zander
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski


FÜHLST DU DAS AUCH

Fühlst du das auch?

Begehbare Performance
Premiere: 06.März 2021, Rottstraße 5 Kunsthallen, Bochum (via Online-Stream)

Thema:
„Fühlst du das auch?“ ist die zentrale Frage dieser Arbeit. Es geht um verschiedene Dimensionen des Fühlens, von der Manifestation konkreter Emotionen, über latente Atmosphären und abstrakteren Stimmungen bis zu haptisch-sensorischen Wahrnehmungen. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die radikale Differenz in unserer singulären Wahrnehmung, die dorisdean als post-inklusives Kollektiv schon lange beschäftigt. Auf welche Weise können wir einander vermitteln was und wie wir fühlen? Können und wollen wir das Fühlen der anderen in uns eindringen lassen oder bleiben wir lieber in unserem eigenen Gefühlskosmos?

Arbeitsweise:
In online Treffen wurde die Konzeption entwickelt und über das Thema gesprochen. Nach Bezug der Räumlichkeiten wurden verschiedene Ideen vorgestellt und im Raum ausprobiert. Es folgte eine Probenphase von mehreren Tagen vor Ort, in der die Räume verbessert und konkretisiert wurden. In Gesprächsrunden wurden Probleme und Lösungen besprochen. Wichtige Elemente der Räume waren Piano, Geschirr dass zertrümmert wurde, ein Fragenkatalog, Wachs dass geformt wurde und ein interaktiver Flammenprojektor.

Herausforderung:

  • Anspruchsvolles Konzept von Multiperspektivität
  • räumliche, gesundheitliche, gesellschaftliche, technische Faktoren der Umsetzung im Pandemiegeschehen
  • Sinnliche Wahrnehmbarkeit in online Streams für das Publikum zu übersetzten

VIDEO HIER (Passwort auf Anfrage)

Idee und Konzept: Philipp Hohmann

Performance und Installation: Anna Júlia Amaral, Christopher Bruckman, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Miriam Michel, Birk-André Hildebrandt

Foto: Lukas Zander
Video: Benedikt Ziegler
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Sina Langner
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski


1000 SCORES

“1000 Scores. Pieces for Here, Now & Later” is an online performance space that presents new scores from various artists on the website www.1000scores.com. Each score is an instructional art piece for one person, commissioned by the project, in collaboration between partner institutions and the artistic team. New scores are published regularly on the website and spread into the world through social media channels and newsletters.

HIER ANSEHEN

Idee: Rimini Protokoll
Konzept: dorisdean
Design: Jasmin Keune-Galeski
Collage: Mim Kunz


Pferde Erde Herde

Pferde, Erde, Herde war ein Hörstück zum Thema Dürre und Verlust im Rahmen des Projektes TO BELONG OR NOT TO BELONG?
Center for Literature - Burg Hülshoff

HIER HÖREN

Idee und Konzept: dorisdean
Sprecher:innen: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Christopher Bruckman, Anna Júlia Amaral, Kübra Sekin, Patrizia Kubanek, Philipp Blömeke
Musik: Christopher Bruckman, Miriam Michel
Audiomasterin und Aufnahmeleitung: Philipp Blömeke


MELANCHOLIA

MELANCHOLIA am Schauspielhaus Bochum. Uraufführung nach dem Film von Lars von Trier
Deutsch von Maja Zade

Regie: Johanna Wehner
Bühne: Volker Hintermeier
Kostüme: Ellen Hofmann
Musik: Joachim Schönecker
Licht: Bernd Felder
Dramaturgie: Annelie Mattheis

Mit: Kristina Peters, Johanna Eiworth, Matthias Eberle, Michael Kamp, Pirmin Sedlmeir, Anke Zillich, Heiner Stadelmann, Mark Oliver Bögel, Statisterie (Levi Klein / Jurek Lemkühler / Luca Schemberg, Gaby Pake-Groll, Susanne Krusenbaum / Bianca Antonello, Tanja Ost / Anne Hörner), dorisdean (Anna Julia Amaral, Evelyn Cynk, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Kübra Sekin / Christopher Bruckman, Deborah Krönung, Patrizia Kubanek, Wera Mahne)

Fotos: Thomas Turin


DAS LICHT IM KASTEN

DAS LICHT IM KASTEN nach Elfriede Jelinek, war eine Bühnenperformance auf Burg Hülshoff - Center for Literature im Rahmen des SCHAUSTELLEN! Festival.

Idee und Konzept: dorisdean, Jörg Albrecht
Performance: Philipp Hohmann, Miriam Michel, Christopher Bruckman, Patrizia Kubanek, Charis Nass, Kübra Sekin, Evelyne Cynk
Ausstattung: Martin Adler
Fotos: Robin Junicke
Produktion: Center for Literature - Burg Hülshoff