Materialien

Sammlung von Materialien

Thema: Arbeitsweise, Konzepte, Aufzeichnung

Arbeitsweise:
Sammlung von Dokumenten die bei der Arbeit im Kollektiv entstanden sind

Herausforderung:

  • nicht gut lesbar
  • kann man es ohne Kontext verstehen
  • Schutz der Mitglieder

NEKROLOGE 22

Bühnenperformance (Abschiedsfest und Trauergesang) und Videoinstallation

Thema: dorisdean stirbt, Ende der Förderung und der gemeinsamen Arbeit, Abschied, Sterben, Trauerrituale

Arbeitsweise:
Zweiteilung des Projektes in eine Mehrkanal-Videoinstallation, für die ehemalige dorisdean Mitglieder und langjährige Wegbegleiter:innen nach Bochum in die Zeche 1 geladen wurden. Dort vollzogen diese Menschen fünf unterschiedliche Handlungsanweisungen (Scores), die je ein Mitglied von dorisdean zu diesem Zweck entwickelt hatte. Die Videoarbeit wurde mit dem langjährigen Mit-Künstler Robin Junicke realisiert. Wichtig war die zeitliche Anordnung der Videos in einem Raster, dass beim Schauen vielfältige Wechsel zum Ziel hatte. Des Weiteren gab es zwei unterschiedliche Bühnenperformances (Abschiedsfest & Trauergesang), mit den aktuellen Mitgliedern des Kollektivs und Gästen. Hier wurde mit den Techniken des Sprechens, Singens und öffentlichen Nachdenkens, eine Annäherung an die Themen versucht. Auf der Bühne beim Abschiedsfest kam es zur Wiederaufführung früherer Szenen und einer neuen Rahmung durch den Rückblick. Der Trauergesang war eine dreistündige Performance in deren Zentrum Miriam Michel als Performerin und Gründungsmitglied agierte. Hierbei wurden verschiedenen Menschen zu Liedern und Gesprächen geladen. Die Performances wurden in DGS übersetzt und es gab je ein Video mit Untertiteln und eines mit Audiodeskription.

Herausforderungen:

  • Verhältnis individuelle und kollektive Autor:innenschaft
  • Entwicklung diverser Handlungsanweisungen: Regel, Inhalte, Umfang, Austausch
  • Kollektives Arbeiten im Zustand der Auflösung: Vertrauen, alte Wunden, Zielgerichtetheit

Idee und Konzept: Miriam Michel
Bühnenperformance: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Anna Júlia Amaral, Christopher Bruckman, Patrizia Kubanek, Bianca Künzel, Nadja Godzina

Video Abschiedsfest
Video Trauergesang
hier (bitte Passwort anfordern)

Videoperformance: Nina Weber, Lisa Lucassen, Judith Skupien, Judith Franke, Deborah Krönung, Martin Adler, Marcel Nascimento, Birk-André Hildebrandt, Hardy Bock, Daniela Hangarter, Sven Meurer, Sina Langner, Jens Krüger, Rasmus Nordholt-Frieling, Antonia Freisburger, Lela Grötschel, Margerite Windbluth, Sindy Tscherrig, Philipp Blömeke, Félipe Rodrigues, Marina Fervenza, Robin Junicke, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Anna Júlia Amaral, Patrizia Kubanek, Christopher Bruckman

Musik: Rasmus Nordholt-Frieling, Christopher Bruckman
Ausstattung: Krista Burger und dorisdean
Video, Livestream und Foto: Robin Junicke
Komposition: Moritz Eggert
Produktionsleitung: Carmen Hübner, Christin Schumann
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Anna Júlia Amaral
Gebärdensprachdolmetschung: Runa Musiol, Elisa-Marie Mischewski

Gastspiel am Jungen Schauspielhaus Bochum
Leitung: Cathrin Rose
Produktion: Jana Wiechers

Premiere: 31. Oktober & 01. November 2022; Theaterrevier Bochum


DAS FERNE LIED

Konzertperformance mit Lieder von Kurt Weill und Hans Eißler

Thema: Grenzen, Flucht, Faschismus und Barmherzigkeit.

Arbeitsweise:
dorisdean hat sich viele Lieder angehört und auch von unserem Kollegen Jan Henrik Bogen Anregungen für Lieder bekommen. Letztlich haben wir uns einige Lieder ausgesucht und diese dann mit Klavier und Stimme und Rhythmusinstrumenten eingeübt. Wir haben eine dramaturgische Reihenfolge festgelegt und diese dann verfolgt. Wir haben in 2022 dann eine neue Version der Performance für vier Sänger:innen, einem E-Piano und Rhythmus-Shakern. Diese war ein großer Erfolg vor Ort und wir hatten besonders Freude an unserem Medley von "Küsst die Faschisten" und "Alles von der Kunstfreiheit gedeckt". Erst in dieser zweiten Phase der Entwicklung konnten wir uns auf unsere Stärken besinnen und die Freude an diesem Konzert auch für uns nutzen.

Herausforderungen:

  • Konzert wurde für März 2020 für Kurt Weill Fest in Dessau eingeübt; dann im ersten Stillstand der Sars-Cov2-Pandemie abgesagt
    musikalische Leitung
  • Mut zur Leitung des Kollektives
  • Mitglieder von dorisdean sind ausgeschieden und das Konzert wurde lange nicht wieder angerührt

Idee und Konzept: dorisdean
Arrangements: Christopher Bruckman
Klavier und Gesang: Christopher Bruckman
Gesang: Anna Júlia Amaral, Patrizia Kubanek, Miriam Michel


kontinent körper kontinent körper

Bühnenperformance mit integrierter Audiodeskription

Thema: Verhältnis von Körpern und Landmassen, Migration, Bewegung, Geschwindigkeit und Größenverhältnissen zwischen Menschen und Gestein.

Arbeitsweise:
In multilingualen Improvisations- und Probeprozessen entwickelnten die vier Performer:innen verschiedene Szenen, gemäß ihrer individuellen Zugänge zum Thema Köper-Kontinente. Zentrales Requisit bildeten große blaue Gymnastikbälle, gelbe Riesen-Puzzleteile, die wie Erdplatten verschoben werden konten, ein großes Puzzlespiel der Erde und eine Live-Kamera. Die Perfomer:innen haben sich gegenseitig ihre Ideen vorgestellt und darauf reagiert. Die Abschließenden Entscheidungen wurden im Kollektiv getroffen. Vier Körper treffen sich auf einer Bühne. Das Ergebnis könnte ein Erdbeben sein oder ein Kontinentaldrift. Manchmal gleiten Kontinentalplatten auch geräuschlos aneinander vorbei. Wir fragen wie Gebirge entstehen und welche Spuren wir ineinander und aneinander hinterlassen.

Herausforderung:

  • Übertragung von abstrakten geologischen Prozessen auf die Körper auf der Bühne
  • Verschränkung von komplexen Themen in eine szenische Abfolge
  • Finden einer gemeinsamen Ästhetik in einer neuen Konstellation von Performer:innen

VIDEO hier (Passwort bitte anfragen)

Idee und Konzept: Anna Júlia Amaral
Performance: Anna Júlia Amaral, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Natasha Padilha

Ausstattung: dorisdean
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit: Sina Langner
Sprecherin: Judith Schäfer
Audiodeskription: dorisdean, Max Greyson (Beratung)
Gebärdensprachübersetzung: Marco González und Antje Scheidig
Fotos: Lukas Zander

Premiere: 08. Oktober 2021; Theater im Depot, Dortmund


NO SHAME MY DEAR

Drag-Performance in Zusammenarbeit mit dem House of Blaenk am 12. September 2021

Thema: Scham, Freiheit, Liebe, Annette von Droste zu Hülshoff, Verrat.

Arbeitsweise:
dorisdean hat sich mit dem Drag Kollektiv House of Blaenk aus Münster zusammen getan und gemeinsam eine Drag-Show erarbeitet in der auch Gedichttexte von Annette von Droste Hülshoff verwendet wurden. In mehreren online Proben konnte ein Ablauf und eine Dramaturgie entwickelt werden. Nach einer Probe vor Ort in der Vorburg der Burg Hülshoff, Havixbeck, kam es im Rahmen des Großprojekts „Fräulein Nette unterwegs“ zur einmaligen Aufführung.

Herausforderungen:

  • räumliche Herausforderung zwischen Münster, Bochum und Düsseldorf, die mit online Treffen gelöst wurde
  • Kunstform Lip-synching musste erlernt werden
  • Organisation der Veranstaltung

Idee und Konzept: dorisdean und House of Blaenk
Bühnenperformance: Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Miriam Michel, Miss Galaxia, Miss Jen da Faque, Liberty Lestrange, Moana Parks, Fräulein V.


BRAIN DAMAGE

Hörstück

Thema: Verhältnis zum Gehirn, Erinnerung und Erzählung, Wahrheit und Lüge,

Arbeitsweise:
Im ersten Schritt haben die Performer:innen ein Aufnahmesetting gebaut, in dem alle Stimme im dialog direkt aufgenommen werden können. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Jens Eike Krüger wurde dies in den Räumen des Jungen Schauspielhaus Bochum eingerichtet. Im ersten Ansatz erzählte Christopher Bruckman die wahre Geschichte seines Unfalls mit Gehirnschaden im Kindesalter. Die anderen Mitglieder konnten ihn dabei live hinterfragen und befragen. Es wurden Musikstücke aufgenommen und ein Gedicht verfasst, dass sich von außen mit dem Geschehenen beschäftigte. Zusätzlich wurden wissenschaftliche Texte und Krankenhausberichte eingesprochen und in die Audio-Collage eingearbeitet. Ausgehend von der (wahren) Geschichte eines lebensgefährlichen Unfalls auf dem Schulhof, dem darauf folgenden jahrelangen Rechtsstreit und seinen Folgen, entwickelte sich ein synaptisches, auditives Netzwerk von Assoziationen, Narrativen und Gefühlen. dorisdean fragte, ob unsere Schäden bestimmen wer wir sind? Und wie sie unseren unseren Blick auf die Welt verändern.

Herausforderungen:

  • Achtsamkeit gegenüber Bedürfnissen von einzelnen Performer:innen
  • Übersetzung von großer Materialmenge und reale Erfahrung in kommunizierendes Kunstwerk
  • Gewichtung von Konzeptionierungsprozessen

HIER HÖREN

VIDEO mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprachen

Idee und Konzept: Christopher Bruckman
Sprecher:innen: Christopher Bruckman, Anna Júlia Amaral, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Miriam Michel
Audiokünstler: Jens Eike Krüger
Gedicht: Miriam Michel
Musik: Anna Júlia Amaral
Fotos: Lukas Zander
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski

Ursendung: 04. Juni 2021; Radio Nordpol


FÜHLST DU DAS AUCH

Begehbare Performance und Installation

Thema: Gefühle, Empfindungen, Emotionen, Atmosphären, abstrakte Stimmungen, Dimensionen des Fühlens, haptische Manifestation von Emotionen

Arbeitsweise:
In online Treffen wurde die Konzeption entwickelt und über das Thema gesprochen. Nach Bezug der Räumlichkeiten wurden verschiedene Ideen vorgestellt und im Raum ausprobiert. Es folgte eine Probenphase von mehreren Tagen vor Ort, in der die Räume verbessert und konkretisiert wurden. In Gesprächsrunden wurden Probleme und Lösungen besprochen. Wichtige Elemente der Räume waren Piano, Geschirr dass zertrümmert wurde, ein Fragenkatalog, Wachs dass geformt wurde und ein interaktiver Flammenprojektor. Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die radikale Differenz in unserer singulären Wahrnehmung, die dorisdean als post-inklusives Kollektiv schon lange beschäftigt. Auf welche Weise können wir einander vermitteln was und wie wir fühlen? Können und wollen wir das Fühlen der anderen in uns eindringen lassen oder bleiben wir lieber in unserem eigenen Gefühlskosmos?

Herausforderung:

  • Anspruchsvolles Konzept von Multiperspektivität
  • Räumliche, gesundheitliche, gesellschaftliche, technische Faktoren der Umsetzung im Pandemiegeschehen
  • Sinnliche Wahrnehmbarkeit in online Streams für das Publikum zu übersetzten

VIDEOS hier (Passwort auf Anfrage)
Philipp
Patti
Anna Júlia
Christopher
Miriam
Birk-André

Idee und Konzept: Philipp Hohmann
Performance und Installation: Anna Júlia Amaral, Christopher Bruckman, Philipp Hohmann,
Patrizia Kubanek, Miriam Michel, Birk-André Hildebrandt

Foto: Lukas Zander
Video: Benedikt Ziegler
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Sina Langner
Grafikdesign: Jasmin Keune-Galeski

Premiere: 06.März 2021, Rottstraße 5 Kunsthallen, Bochum (via Online-Stream)


1000 SCORES

Digitale Online Performance mit dem Titel „Where does it hurt?“

Thema: Schmerz, Handlungsanweisung, Achtsamkeit

Arbeitsweise:
Bei diesem Projekt wurde dorisdean von Dr. Jörg Albrecht und Rimini Protokoll eingeladen eine Arbeit zur Online-Plattform „1000 Scores. Pieces for Here, Now & Later” beizutragen. Das Projekt ist ein online performance space der neue Handlungsanweisungen von diversen Künstler:innen präsentiert. Alle Handlungsanweisungen befinden sich auf der Webseite www.1000scores.com. Kuratiert und in Auftrag gegeben wurden die Kunstwerke von der Projektleitung und in Kooperation mit Partner-Institutionen wie z.B. das Center for Literature.

dorisdean hat sich bei den Handlungsanweisungen an eine kollektivisch individuelle Arbeitsweise gewagt. Dabei sind vier unterschiedliche Handlungsanweisungen entstanden die sich mit Abschied, Vergebung, Schmerz und Achtsamkeit befassen.

Herausforderungen:

  • Klare Sprache zu finden für die Anweisungen
  • Sensibilität für Schmerz
  • In sich hineinhören in Handlungsanweisung übertragen

HIER ANSEHEN

Idee: Rimini Protokoll
Konzept: dorisdean
Design: Jasmin Keune-Galeski
Collage: Mim Kunz


Pferde Erde Herde

Hörstück und Installation im Haus Rüschhaus

Thema: Zugehörigkeit, Wert des Lebens, Dürre, Verlust, Klimawandel, Zeit, Leben

Arbeitsweise:
dorisdean hat bei diesem Projekt den Auftrag bekommen ein Hörstück zum Thema Zughörigkeit zu entwickeln und aufzunehmen. Die Arbeit entstand in Rahmen des Projektes TO BELONG OR NOT TO BELONG? am Center for Literature - Burg Hülshoff in Münster. Zusammen mit dem Audiokünstler Philipp Blömeke hat dorisdean anhand des Fotos einer verdursteten Pferdeherde in Australien über den Wert des Lebens und Zugehörigkeiten in Gesellschaft nachgedacht. In Beschreibungen und Erzählungen näherten sich die Performer:innen dem Thema und ließen intime Beschreibungen und Gedanken zusammenfließen.

Herausforderungen:

  • Themenkomplex einfach zu halten
  • Aufnahmetechnik und Schnitt musste von Gastkünstler übernommen werden
  • Emotionale Empörung

HIER HÖREN (Radio Nordpol)

Idee und Konzept: dorisdean
Sprecher:innen: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Christopher Bruckman, Anna Júlia Amaral, Kübra Sekin, Patrizia Kubanek, Philipp Blömeke

Musik: Christopher Bruckman, Miriam Michel
Audiomastering und Aufnahmeleitung: Philipp Blömeke


MELANCHOLIA

Schauspielinszenierung von Johanna Wehner am Schauspielhaus Bochum

Thema: Weltuntergang, Depression, Normalität

Arbeitsweise:
dorisdean hat in dieser Produktion als kollektive Performer:in agiert. Die Regisseurin Johanna Wehner hat die Mitglieder und Gäste als Gruppe inszeniert und ihnen die Rolle der „Hochzeitsgesellschaft“ zugeschrieben. Dorisdean sprach chorische Texte und Bewegte sich durch die apokalyptische Welt von MELANCHOLIA, dem herabstürzenden Planeten.

Herausforderungen:

  • Schauspielhaus Bochum war nicht komplett barrierefrei
  • Professionelle Arbeitsweise eines Schauspielhauses in die performative Praxis zu integrieren
  • Arbeitsaufwand und fehlende Kommunikation

Regie: Johanna Wehner
Bühne: Volker Hintermeier
Kostüme: Ellen Hofmann
Musik: Joachim Schönecker
Licht: Bernd Felder
Dramaturgie: Annelie Mattheis

Mit: Kristina Peters, Johanna Eiworth, Matthias Eberle, Michael Kamp, Pirmin Sedlmeir, Anke Zillich, Heiner Stadelmann, Mark Oliver Bögel, Statisterie (Levi Klein / Jurek Lemkühler / Luca Schemberg, Gaby Pake-Groll, Susanne Krusenbaum / Bianca Antonello, Tanja Ost / Anne Hörner), dorisdean (Anna Julia Amaral, Evelyn Cynk, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Kübra Sekin / Christopher Bruckman, Deborah Krönung, Patrizia Kubanek, Wera Mahne)
Fotos: Thomas Turin

MELANCHOLIA am Schauspielhaus Bochum. Uraufführung nach dem Film von Lars von Trier
Deutsch von Maja Zade