DAS LICHT IM KASTEN
Szenische Lesung von Elfriede Jelineks Text „Das Licht im Kasten“
Thema: Mode, Fast Fashion, Weiblichkeit, Bodyshaming, Körperbilder, Geschlecht
Arbeitsweise:
Ausgehend von dem Theatertext „Das Licht im Kasten“ erarbeitete dorisdean sich eine eigene Textfassung die neben und im Sand der Vorburg auf Burg Hülshoff aufgeführt wurde. In mehreren Treffen diskutierten die Performer:innen die Themen Körper, Mode, Geschlecht und Bodyshaming und teilten miteinander Meinungen und Standpunkte. Mit diesem kollektiven Wissen näherte sich die Gruppe dem Text und kürzten ihn zu einer ca. einstündigen Performance.
Herausforderungen:
- Text verstehen und Strichfassung machen braucht viel Zeit
- Ort war kalt und ungemütlich
- Probenzeit und Budget waren begrenzt
Idee und Konzept: dorisdean, Jörg Albrecht
Performance: Philipp Hohmann, Miriam Michel, Christopher Bruckman, Patrizia Kubanek, Charis Nass, Kübra Sekin, Evelyne Cynk
Ausstattung: Martin Adler
Fotos: Robin Junicke
Produktion: Center for Literature - Burg Hülshoff
Aufführung auf Burg Hülshoff - Center for Literature im Rahmen des SCHAUSTELLEN! Festival
Es tut uns leid, Margarete.
Spielshow-Performance mit Gästen: performativer Fernsehabend mit sieben Showeinlagen
Thema: Deutsche Showmaster, Spielshows der 1950er und 1960er Jahre, „Therapie für eine psychisch gestörte Nation“
Arbeitsweise:
Ausgehend von der These, dass Gameshows und fulminante Unterhaltungseinlagen als Beschäftigungstherapie für das psychisch kranke Nachkriegsdeutschland fungierten, erarbeitete dorisdean eine eigene Show mit Spielen zum Thema Rassismus, Diskriminerung und Barrierefreiheit. Ein Jahr lang sahen wir uns Spielshows aus sechzig Jahren Fernsehgeschichte an und entwickelten eigene Spielanordnungen. Gemeinsam haben wir gezockt, recherchiert, versucht zu verstehen und verschmäht. Wir haben versucht uns ohne Angst vor den Grenzen der eigenen Toleranz, dem eigenen Rassismus, der Banalität des Bösen mit Fernsehgeschichte der Nachkriegszeit auseinander zu setzen.
Herausforderungen:
- Thema war nur von einem Mitglied vorgeschlagen und musste vermittelt werden
- Arbeitsregeln waren nicht klar, Entscheidungsfindung war schwer
- Streit in der Gruppe und Kommunikationsstörungen
Idee und Konzept: dorisdean
Performance: Philipp Hohmann, Christopher Bruckman, Anna Júlia Amaral, Miriam Michel, Patrizia Kubanek, Charis Nass, Kübra Sekin, Viviane Hoof, Dr.Christian Esch, Antje Haury
Musik: Christopher Bruckman
Ausstattung: dorisdean
Technische Beratung und Lichtdesign: Birk André Hildebrandt
Fotos: Robin Junicke und Franziska Schneeberger
Presse: Sina Langner
Produktion: Philipp Hohmann
Gastspiele: Landungsbrücken Frankfurt/Main, Performing Arts Festival Berlin, Zeche 1 Bochum
Truck Tracks Ruhr: Bochum Album - Rimini Protokoll
Site Specific Audio-Performance in einem LKW
Thema: Stadtraum, Voyeurismus, Tradition, Geschichte Bochums
Arbeitsweise:
In diesem Projekt bekam dorisdean den Auftrag eine Audio-Arbeit zu eine Ort im Stadtraum Bochums zu entwickeln und erstellen. Die international bekannte Performance-Gruppe Rimini Protokoll hat ein großes Projekt entwickelt, dass in verschiedenen Ruhrgebietsstädten umgesetzt wurde. Das Konzept: Ein LKW mit fahrbarem Zuschauerraum bewegt sich durch die Stadt und hinter dem Fenster wird diese Stadt zum Roadmovie. Bochum ist das sechste Album von Truck Tracks Ruhr, produziert von Urbane Künste Ruhr.
Herausforderungen:
- Ortspezifische Arbeit die den eigenen Interessen entspricht
- Sensibler Umgang mit machtvollem Blick aus dem LKW heraus
- Koordination und Kommunikation in einer Großprojekt
Konzept: Rimini Protokoll
Idee und Text: dorisdean
Sprecher:innen: Christopher Bruckman, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Kübra Sekin, Evelyne Cynk, Philipp Blömeke
Audiomasterin und Aufnahmeleitung: Philipp Blömeke
Musik: Rasmus Nordholt-Frieling, Jens Eike Krüger
Mit Tracks von
DORISDEAN (BOCHUM)
GOB SQUAD + JEFF MCGRORY (BERLIN/NOTTINGHAM)
KAINKOLLEKTIV (BOCHUM)
MARKUS+MARKUS (HILDESHEIM)
FLORIAN NEUNER (BERLIN/WIEN)
LOTTE VAN DEN BERG (AMSTERDAM)
DRIES VERHOEVEN (AMSTERDAM/BERLIN)
Koproduktion: SCHAUSPIELHAUS BOCHUM
Kurator: JÖRG KARRENBAUER
Die Stadt von der anderen Seite sehen
Partzipativer Stadtspaziergang mit Stadtwette und dog dance Performance
Thema: Stadtgesellschaft, Geschichte der Stadt Köln, Klassismus
Arbeitsweise:
Im Rahmen unserer Arbeit am Großprojekt „Die Stadt von der anderen Seite sehen“ des Schauspiel Köln haben wir uns einerseits mit der Geschichte der Stadt Köln und ihrer Barrierefreiheit beschäftigt. Andererseits haben wir eine Tanzperformane mit einer Gruppe Dog Dancer entwickelt und gezeigt.
Herausforderungen:
- Arbeit in einer Fremden Stadt mit wenig Infrastruktur
- Zu wenige Proben mit Dog Dancer
- Nur wenige der dorisdean Mitglieder haben mitgearbeitet, Prestigeprojekt über künstlerische Qualität gestellt
Idee und Konzept: dorisdean
Performance: Patrizia Kubanek, Kübra Sekin, Miriam Michel, Philipp Hohmann, Charis Nass, Sindy Tscherrig, Dog Dancer des HSV Köln
Kooperation mit Schauspiel Köln
Haltung, bitte.
Tanztheater Performance
Thema: Tanz, Ballett, Professionelle Arbeitsweisen, diverse Körper
Arbeitsweise:
dorisdean arbeitete in dieser Arbeit mit zwei professionellen Tänzer*innen aus dem Ensemble des Balletthagen zusammen. Gemeinsam erforschten die Performer*innen die Normen des tanzenden Körpers. Wir fragten uns, wer eigentlich bestimmt, ob und ab wann man sich als Tänzer*in bezeichnen darf und was es bedeutet in, bzw. mit, einem nicht der geltenden Norm entsprechenden Körper zu tanzen. Welche gesellschaftlichen Ansprüche werden an "den Tanz" gestellt und wie eng sind diese mit dem bewegten Körper verknüpft? Ist rollen eine tänzerische Bewegung?
Entstanden ist eine Abfolge von ca. 20 Experimenten (Szenen), die nach bestimmten Regeln live auf der Bühne abgerufen werden konnten. Einzelne Performer*innen, Paare oder alle gemeinsam tanzten, sprachen, sangen, schauten und hörten einander zu. Diese Arbeit spielt stark mit Fragen nach Sicherheit und Unsicherheit auf, hinter und vor der Bühne. Für „Haltung, bitte.“ haben wir eine Spielanordnung mit Spielregeln und Systematiken entwickelt, die auf der Bühne zu einer Live-Dramaturgie führt, die an jedem Aufführungsabend neu entschieden wird.
Herausforderungen:
- Zusammenarbeit mit zwei ganz unterschiedlichen Systemen: Ballett und Performance
- Vertrauen schaffen zwischen den Beteiligten
- Bedürfnisse nach Proben bzw. Festschreibung von Choreografie und Ablauf gegenüber Improvisation und Konzeptkunst
Idee und Konzept: dorisdean mit Bobby Brisco, Ana Nene Rocha
Performance: Bobby Brisco, Felix Bürkle, Philipp Hohmann, Patrizia Kubanek, Miriam Michel, Charis Nass, Deborah Krönung, Kübra Sekin, Ana Nene Rocha
Ausstattung: dorisdean
Foto: Sylke Feldberg
Produktion: Balletthagen im Rahmen des Festival "Farben des Tanzes"
Gastspiele: Theater Hagen, Prinzregent Theater Bochum, Zeche 1 Pottporus
I LIKE TO PLAY
Bühnenperformance mit Musik, Tanz und gesprochenen Worten
Thema: Sexualität, Geschlecht, Persönlichkeit
Arbeitsweise:
Die Performer:innen von dorisdean haben sich in vielen Gesprächen über die eigenen Sexualität und persönliche Erlebnisse in Liebesbeziehungen ausgetauscht. Sie haben über ihre gesellschaftlichen Geschlechter gesprochen und daraus wechselnden Szenen entwickelt, die mit unterschiedlichen theatralen Mitteln arbeiten: Stumme Szenen, getanzte Fragen auf einem Spitzenschuh, gesungene Denkansätze, Berichte von sexuellen Ausnahmesituationen, schwarze Hasen im Hintergrund und rollstuhlfahren in Dominatix-Outfit waren einige Bestandteile der Bühnen-Performance.
Herausforderungen:
- Sensibler Umgang mit eigenen Geschichten und schmerzhaften Erlebnissen
- Intimität und Distanz genau ausbalancieren
- wechselnde Besetzung die immer wieder neue Impulse setzt und dramaturgische Entscheidungen erwirkt
Idee und Konzept: dorisdean
Performance: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Anna Júlia Amaral, Patrizia Kubanek, Christopher Bruckman, Charis Nass, Deborah Krönung, Kübra Sekin, Hardy Bock, Wera Mahne
Ausstattung: dorisdean
Foto: Robin Junicke
Gastspiele: Cheers for Fears im Ringlokschuppen Mülheim/Ruhr, HSG Bochum, Theater Paderborn, Zeitzeug Festival Bochum, Freiburg, Rottstr. Galerie Bochum, Petra Meurer Preis (als Preisträgerin) im Theater im Depot
HYPERGAMIE - Hochzeit mit Hindernis
Hochzeits-Performance mit Partizipation der Besucher:innen
Thema:
Abweichungen, Ehe als gesellschaftliche Norm, Liebesbeziehungen von körperlich unterschiedlichen Menschen, Unbehagen, Freiheit
Arbeitsweise:
Wir haben das Ritual: Hochzeit genommen und uns genau angesehen. In unserer Version ging das Brautpaar eine Ehe zwischen einer körperlich behinderten Frau und einem nicht behinderten Mann ein. Ausgangspunkt für diese Konstellation war unsere Annahme, dass die Eheschließung zwischen einem allgemein als schön und attraktiv empfundenen Mann und einer offensichtlich verkrüppelten Frau bei vielen Menschen heute noch auf Unbehagen und Unverständnis stößt.
In Interviews haben wir Partner solcher Verbindungen befragt und erfahren, dass Frauen, die einen körperlich behinderten Mann lieben, als hilfsbereit, sensibel und aufopferungsvoll empfunden werden. Die Kategorie der Frau als Muttertier ist gleichsam ein schwerveränderbarer Grundsatz unserer Gesellschaft: eine solche Partnerschaft bereitet weniger Irritation. Der gutaussehende Mann jedoch, der eine körperlich eingeschränkte Frau wählt, begegnet häufig Unverständnis. Ausgehend von der Recherche haben wir eine Hochzeit organisiert: Buffet, Kuchen, Hochzeitspiele, Musik, Gesang und Tanz.
Herausforderungen:
- Partizipatives Konzept entwickeln und Förderung finden
- Koordination der Performance und Aktivierung der Besucher:innen
- Sensibilität für Menschen mit Behinderungen und gesellschaftliche Rituale
Idee und Konzept: dorisdean
Performance: Miriam Michel, Philipp Hohmann, Kübra Sekin, Charis Nass, Patrizia Kubanek, Deborah Krönung, Katrin Gabler, Nadja Godzina, Sven Meurer, Christopher Bruckman, Hardy Bock, Anna Júlia Amaral, Wera Mahne, Luzie Maroschek, Albrecht Kludszuweit, Daniel Luis de Vicente
Ausstattung: dorisdean, Fabienne Müller
Maske: Klara Stark
Gastspiele: Filmhaus Köln, Hardenberghaus Bochum, HSG Bochum, FAVORITEN Festival Dortmund, NO LIMITS Festival Berlin